Diese Aalreuse, auch Aalkorb genannt, gehörte dem Fischer Willi Schirmer aus Hohensaaten, wie an dem Besitzzeichen auf den Hölzern an der Öffnung zum Entnehmen der Aale aus der Reuse zu erkennen ist. Fangkörbe aus Kiefernholz gehören zu den ältesten Fanggeräten der Binnenfischerei, wie Fischer Schirmer aus Hohensaaten in einem Dokumentarfilm des Fernsehens der DDR aus dem Jahr 1989 erklärt. Sie kamen von März bis Juli in der Sommerfischerei zum Einsatz. Bis zu 350 Aalkörbe waren in Betrieb und wurden täglich ausgeschüttet. Zur Blütezeit der Fischerei wurden circa 60 Zentner Aal in der Saison gefangen. Alle Arbeiten am Korb, einschließlich der Holzauswahl beim Förster wurden selbst vorgenommen. Für die Korbspeichen wurde das Stammholz der Kiefer genutzt. In Locheisen auf das richtige Maß gezogen sind die Kiefernstäbe stabiler als Weide. Eingeweichte Kiefernwurzeln wurden zum Binden und Flechten der Stäbe eingesetzt, denn nach dem Trocknen werden sie sehr fest. Für den Fang von Flussneunaugen, die zum Laichen die Oder aufstiegen, kamen kleinere Körbe zum Einsatz.