Darstellung eines Eisbergs im Nordmeer mit einem Handelssegler am Horizont. Es ist davon auszugehen, dass Bernatz an einer Reise des Karthographen Andreas Vibe in den Norden Norwegens teilnahm und die Darstellung in diesem Rahmen um 1859/60 entstand. Weitere weitere Aquarelle des Künstlers sind dem Band "Küsten und Meer Norwegens von Andreas Vibe (Ergänzungsband zu den Geographischen Mitteilungen August Heinrich Petermann (1822-1878)), Gotha 1860" als Frontispiz vorangestellt. Sie wurden als Chromolithografie ausgeführt.
Zum Künstler: 1821 ging Johann Martin Bernatz nach Wien, um dort die Bauschule zu besuchen. Von 1825 bis 1829 begann er eine weitere Ausbildung zum Architekturmaler an der kaiserlichen Akademie der Künste in Wien. Bernatz nutze seine Reisen durch Süddeutschland, das Salzburger Land und die Pfalz, um Zeichnungen von Baudenkmälern und Landschaftsstudien anzufertigen. Diese dienten als Vorlagen für seine Ölgemälde aus seinem Atelier in München. Er unternahm weitere Reisen ins Heilige Land 1836-1837 sowie 1840-1843 nach Indien und über die arabische Halbinsel nach Ostafrika. Dort besuchte er den Stamm der Danakil und das Königreich Schoa. Unter dem Titel „Scenes in Ethiopia“ erschien 1852 eine Edition mit 48 Farblithographien, die auf Bernatz´ Reiseskizzen basierten. [Kathrin Koch]