Stierkopfgefäß mit ovaler Öffnung; Stierkopf mit Hörnern, Augen und Maul; Schwanz als Ausgusstülle gearbeitet; auf dem oberen Bauchteil horizontale und vertikale Rillen im Wechsel als Gitter- und Linienflächenornament.
Das stierförmige Gefäß fand sich in einer Abfallgrube auf der Schalkenburg bei Quenstedt. Dabei handelte es sich um eine befestigte Höhensiedlung auf einem Sporn, die allerdings nicht von besonderer Größe war. Befestigungen waren in der Spätbronzezeit immer wichtiger geworden, überrannten fremde Krieger doch immer wieder die einheimische Bevölkerung.
Das Gefäß war allerdings nicht achtlos in die Grube geworfen worden, sondern in einer Scherbenpackung niedergelegt worden. Diese sorgfältige Deponierung verweist auf die Bedeutung, die diesem Stiergefäß beigemessen wurde. Vermutlich handelt es sich um ein Kultgerät, welches in kultischen Handlungen eine wichtige Rolle einnahm. Der Kopf des Stieres mit Augen, Maul und gebogenen Hörnern ist sorgfältig modelliert; der Schwanz ist als kurze Saugröhre ausgebildet. Das Quenstedter Exemplar ist mit einem Fassungsvermögen von ca. 0,6 Litern deutlich größer als die wenigen bekannten ähnlichen Gefäßen.