Während bei der Papierfabrikation bereits in der Frühindustrialisierung die Blattbildung mechanisiert wurde, fand die Pappenfabrikation nach wie vor von Hand statt. Für viele der traditionellen Papiermühlen, die aufgrund von Kapitalnot oder Standortproblemen den Übergang zur industriellen Fertigung nicht vollzogen, bildete die Pappenfabrikation eine wichtige Marktnische. Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erfolgte auch bei der Pappenfabrikation eine weitere Mechanisierung einzelner Arbeitsschritte. Die Maschinenbauindustrie stellte relativ preiswerte Maschinen wie Kollergänge oder Rundsiebpappenmaschinen zur Verfügung, die solche Produktionsanlagen auch für kleinere und kapitalschwache Betriebe erschwinglich machten. Manche notleidende Papiermühle erlebte nun für einige Jahrzehnte eine zweite, späte Blüte. Rekonstruktion unter Verwendung von historischen Originalteilen durch die Firma Gebr. Bellmer, Niefern, 1983