Dargestellt ist ein Blick in eine hohe Walzwerkhalle, wo auf stählernen Fließbändern glühende Stahlbleche aus und zum erneuten Walzen zu dahinterliegenden Walzen transportiert wird. Im Vordergrund korrigieren drei Arbeiter mit langen Zangen die Lage eines glühenden Bleches. Die Malerei ist sicher mit Sinn für technische Details, die Haltung der Menschen, Lichtführung und Arbeitsprozesse dargestellt. Es handelt sich um einen ausgebildeten Künstler.
Ein Maler namens Franz Graf ließ sich weder in den Künstlerlexika noch in den bis 1939 verfügbaren Adressbüchern der Stadt Brandenburg nachweisen. Vielleicht war er nur kurz in der Stadt, als er 1943 dieses Gemälde - und zuvor ein weiteres, wenn man dem Zusatz "II" vertraut - schuf, das laut rückseitigem Klebeetikett von der Stadt Brandenburg für eine Ausstellung registriert wurde.
Das Gemälde ist signiert und datiert rechts unten mit brauner Farbe "Franz Graf 1943". Das Klebeetikett ist handschriftlich mit brauner Tinte ausgefüllt "Nr. 1022 / Einreicher: Städtisches / Kultur- und Schulamt / Brandenburg-Havel / Gegenstand: ein Öl / gemälde v. Franz Graf / 'Walzwerk / II' / angenommen durch / Neumann / Brdbg.a. H. 17. VII. 1943". Die Malerei ist leicht verschmutzt, an den Ecken ist die Farbe etwas abgerieben, einige oberflächliche Schrammen sind zu erkennen. Ehemals war das Bild gerahmt. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.