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OrtFulda (Fluss)x
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Blick von Norden auf Fulda

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [III-15550]
Blick von Norden auf Fulda (Freies Deutsches Hochstift CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Blick über Fulda, von einer Loggia aus gesehen. Die luftige Gartenarchitektur mit schlanken Pfeilern und mit Weinlaub umranktem Geländer im klassizistischen Stil gliedert das Panorama der zwischen Vogelsberg und Rhön gelegenen Stadt und der umliegenden Auen. Fulda wird hier in einer für die Zeit ungewöhnlichen Ansicht von Norden gezeigt. Der erhöhte Betrachterstandpunkt lässt sich am Hang des Frauenbergs lokalisieren; hierauf deutet unter anderem die am linken Rand des Panoramas platzierte Mariensäule hin, die 1651 zur Erinnerung an die Pest errichtet wurde. Im Zentrum der Stadtansicht, wenngleich leicht aus der Mittelachse nach rechts versetzt, steht der gewestete Fuldaer Dom. Von hier schließen sich nach links einzelne, vornehmlich anhand der barocken Turmbekrönungen zu identifizierende Sakralbauten an: von rechts nach links hinter dem sogenannten Hexenturm, einem Überrest der mittelalterlichern Stadtbefestigung, zunächst die barocke Heiliggeistkirche aus dem 18. Jahrhundert und am linken Rand des Segments die Pfarrkirche St. Blasius ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert, von deren imposanter Doppelturmfassade nur einer der Türme mit zweigeschossigem, quadratischem Grundriss und barocker Turmhaube zu sehen ist. Am Rand des hierauf sich nach links anschließenden Segments folgt das ehemalige päpstliche Seminar Fulda (heute Vonderau-Museum) mit seinem barocken Turmaufsatz, davor das Fuldaer Stadtschloss. Am Bildrand rechts, jenseits der Auen die Langenbrücke über die Fulda mit Neuenberg und der ehemaligen Probsteikirche St. Andreas. Der Zeichner des Blattes, Clemens Wenzeslaus Coudray, war von 1804 bis 1816 an als Hofarchitekt und als Professor am Lyzeum beschäfigt, bevor er nach Weimar wechselte. Einiges spricht dafür, dass Coudray hier "seinen" Blick auf die Stadt und somit eine Art Architekten-Selbstbildnis verwirklicht hat. Hierfür gilt es zunächst das "römische Standbild" (Jb des FDH 2000, S. 307) einer genaueren Betrachtung zu unterziehen: Es handelt sich um ein typisches Architektenbildnis; der nach der Art römischer Senatoren gekleidete Mann hält einen Grundriss in der Hand, der Zirkel und ein weiterer, zusammengerollter Plan zu seinen Füßen kennzeichnen als Attribute eindeutig den Berufsstand des Architekten. Nur bedingt lassen sich hingegen porträtähnliche Züge ausmachen; allenfalls die hohe Stirn mit dem zurückweichenden Haaransatz weisen Ähnlichkeit mit Coudray auf. Wohl aber kann der Betrachterstandpunkt von dem aus die Vedute aufgenommen wurde mit dem "Garten des Herrn Baurath Coudray" identifiziert werden, den dieser 1810 durch Heirat von seinem Fuldaer Schwiegervater erbte und der sich aufgrund von Plänen unterhalb des Franziskanerklosters auf dem Frauenberg lokalisieren lässt (freundlicher Hinweis von Prof. Dr. Rolf Bothe, Febr. 2005). NSt

Markierungen

  • Wasserzeichen (Weiteres)
    Wz.: J RUSE

Material/Technik

Pinsel in verschiedenen Braun- und Grautönen sowie Schwarz, Feder in Braun, Grau und Schwarz, weiß gehöht (Pinsel), auf Velinpapier

Maße

Blatt: 465 x 714 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Aus dem Vermächtnis von Christine Grabower, München. | Erworben 1999 von Christine Grabower, München.

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

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