Vervielfältigungsgerät "Roto Nr. 4". Dazu wurde eine üblicherweise mit der Schreibmaschine beschriebene Wachsmatrize, meist aus Maulbeerbaum-Seidenpapier, erstellt. Auf das Tuch aus Seidengaze an den Walzen wurde ölhaltige Farbe aufgepinselt. Durch den Schreibmaschinenanschlag in der Matrize, die entsprechend an dem Tuch fixiert wurde, gelangte die ölhaltige Farbe über den Andruck der Walze auf das zu bedruckende Papier. Im Gegensatz zum Hektographen der mit Spiritus befeuchtetem Papier arbeitete und der etwa 100 Vervielfältigungen pro Matrize schaffte, wird von dem Mimeographen gesagt, dass er 2000 und mehr Vervielfältigungen schaffen konnte. Allerdings erforderte die Bedienung mehr Sorgfalt und Kenntnisse. Wegen der höheren Stückzahl, die gedruckt werden konnte, verwendeten die Geschwister Scholl für ihre Flugblätter einen ähnlichen Apparat des gleichen Herstellers. Die Roto-Werke wurden 1921 gegründet und existierten bis 1982. Das Vervielfältigungsgerät selbst ist 43cm hoch und 40 cm breit.