Radierung von Hanno Platz, ca. 1935/39
Der Blick des Betrachters geht von Süden über den von Bäumen bestandenen Kasernenhof nach Norden, wo im Hintergrund der Turm der Garnisonkirche über die Kasernengebäude ragt. Das Hauptgebäude an der Priesterstraße (seit 1990 Henning-von-Tresckow-Straße) ist weitgehend von den Bäumen verdeckt, sichtbar ist hingegen links im Bild der größere Teil des mit Wein bewachsenen westlichen Flügels an der Straße An der Gewehrfabrik (seit 1945 Hoffbauerstraße). Auf dem kleinen, beide Flügel verbindenden Bauteil in der Priesterstraße weht die Reichskriegsflagge der NS-Zeit (1935–1945), womit zugleich eine Datierungshilfe geboten wird. (Das Hakenkreuz in der Flaggenmitte hat offenbar nach 1945 ein späterer Besitzer des Blattes mit Bleistift zu übermalen versucht.)
Das wegen des hohen Adelsanteils scherzhaft "Graf Neun" genannte Infanterie-Regiment Nr. 9 (kurz IR 9) führte in Reichswehr und Wehrmacht die Tradition des Königlich Preußischen 1. Garde-Regiments zu Fuß weiter, das bis 1918 dieselbe Kaserne genutzt hatte.
Der Maler und Graphiker Hanno Platz, geb. 1897 in Dresden, gest. 1977 in Berlin-Zehlendorf, schuf hauptsächlich Ansichten seiner Heimatstadt Dresden.
Proevenienz: Erworben 2021 im Handel.
