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Skizzenbuch Maximiliane von Arnims von der Italienreise 1851/52

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum Sammlung der Zeichnungen & Aquarelle [III-15039, Nr. XI 3]
Skizzenbuch Maxe von Arnims von der Italienreise 1851/52, Einband vorne (Freies Deutsches Hochstift CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Freies Deutsches Hochstift (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Skizzenbuch mit Zeichnungen von der Italienreise, die Maximiliane von Arnim auf Einladung ihres Vetters Louis Brentano (1811-1895) und seiner Frau Marie, geb. von Guaita (1815-1859) zwischen dem 19. Oktober 1851 und dem 25. Mai 1852 von Frankfurt am Main über die Schweiz, Ligurien und Florenz nach Rom und weiter bis nach Neapel, Sorrent und Paestum führte (siehe auch das Souveniralbum der Maxe von Arnim zu dieser Reise, III-15039, Mappe XXI).
Das querformatige, grau-braune Skizzenbuch hat die Maße 194 x 264 mm und enthält 42 gebundene sowie 1 lose Zeichnung von der Reise. Das Gros der Zeichnungen ist mit Bleistift ausgeführt worden, nur in einem Ausnahmefall, einer in Florenz angefertigten Parklandschaft mit Zypressen (Seite 27), bedecken dicke Tusche- oder Tintenflecken, aus denen heraus mit energischem Strich Laubwerk und Schattierungen entwickelt wurden, den Vordergrund. Überdies hat Maxe den Mittelgrund zart laviert. Die Zeichnungen des Skizzenbuchs spiegeln vornehmlich die Anreise über die Schweiz und Ligurien, sodann etliche florentinische Sujets sowie schließlich Ansichten von Rom und der Umgebung, wie beispielsweise gleich mehrere Zeichnungen von einem Ausflug nach Frascati. Da die südlich von Rom gelegenen Reiseziele Neapel, Sorrent und Paestum gänzlich fehlen, ist anzunehmen, dass das eine erhaltene Skizzenbuch nicht das einzige war und weitere auf der Reise entstanden sein könnten und verloren gegangen sind.
Die Zeichnungen des Skizzenbuchs ermöglichen es, das Itinerar der Reiseroute über das bereits Bekannte hinaus um zahlreiche Angaben zu konkretisieren. So entnehmen wir den Zeichnungen auf den Seiten 1 bis 14, dass der Weg von der Schweiz nach Ligurien über Airolo, Bellinzona und Lugano, Como und Pavia führte. Von dort reiste man nach Genua und weiter entlang der ligurischen Riviera, über Rapallo, Sarzana und die Maremma nach Florenz (Seite 16 bis 22). Auch über die Besichtigungen geben die Zeichnungen Aufschluss, so insbesondere über das in Florenz absolvierte, recht klassisch anmutende Programm, das den Giardino di Boboli (Seite 25, 26, unten 28), den Dom Santa Maria del Fiore mit dem Campanile Giottos (Seite 26 oben), den Arno (Seite 35 ) sowie Fiesole (Seite 30 bis Seite 33) umfasste. Einen zweiten Schwerpunkt des Skizzenbuches neben Florenz bildet der Comer See. Über insgesamt vier Doppelseiten hinweg (Seite 6 bis Seite 13), die in einzelne Kompartimente variierender Größe unterteilt wurden, gibt Maxe hier ein Spektrum der über die Ufer des Sees verteilten Orte und Anwesen, darunter etwa Blevio ("Plebio", Seite 7) und die Villa Pasta, von Como aus rechts am Ufer des Sees entlang gelegen, sodann Torno mit der Villa Pliniana (Seite 8), die Villa Mylius Vigoni in Menaggio (Seite 10) oder die Villa Sommariva (Seite 12).
Hervorzuheben ist das Interesse der Zeichnerin an Bauwerken neueren Datums. Hier sind die Terrazze di marmo in Genua hervorzuheben, überdachte Arkaden, die sich als Straße und Promenade mit 13 Metern Breite entlang des Hafenbeckens auf über 400 Meter Länge erstreckten, und erst 1844 eingeweiht wurden. Maxe hat sie in einer in ihrer ungewöhnlichen Zweiteilung interessanten Ansicht "aus dem Wirthshaus" heraus gezeichnet (Seite 16), im Vordergrund die Piazza Caricamento im Hintergrund der Hafen von Genua.
In Florenz zeichnete sie zwei Ansichten einer Drahtseilbrücke jüngeren Datums über den Arno (Seite 29, 34). Während in Ernst Försters "Handbuch für Reisende in Italien" 1842 noch von einer solch neuartigen "Drahtbrücke" die Rede war (S. 201), sind es 1848 zwei (S. 216). Als sehr unmodern mutet der Zeichnerin ein Schild am Rand des Weges zum Kloster San Francesco bei Frascati an. Neben der Zeichnung des Klosters notiert sie: "Karthäuser Kloster am Weg die Warnung daß keine Frau den Weg gehen darf" (Seite 53). NSt

Material/Technik

Skizzenbuch mit graubraunem Pappeinband und Rücken in dunkelbraunem Leder. Am oberen Deckel zwei, am unteren Deckel eine Öse, Fadenheftung, nicht paginiert. Enthält 43 Bleistiftzeichnungen auf insgesamt 64 Seiten, die Seiten 36, 38, 39, 41, 43, 44, 46, 48-52, 54-56, 58, 60 und 62 sind leer.

Maße

Einband, geschlossen: 194 x 264 mm; Blatt: 187 x 257 mm

Ausführliche Beschreibung

Provenienz:
Aus dem Nachlass Maximiliane von Arnims, spätere Gräfin von Oriola (1818-1894). | Im Besitz von Marie Berna, geb. Christ (1846-1915), seit 1880 in zweiter Ehe verheiratet mit Waldemar von Oriola (1854-1910), dem ältesten Sohn Maximiliane von Arnims. | Nach dem Tod Marie Gräfin Oriolas 1915 vererbt an ihre Cousine, Josephine von Buttlar, geb. Leisler (1861-1941). | Als sog. Sommerhoff-Nachlass erworben 1977 von Maria Sommerhoff geb. von Buttlar (1894-1988) und Cordelia von Buttlar, Bad Homburg, den Töchtern Josephine von Buttlars.

Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Objekt aus: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

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