Die raumgreifende Plastik „Constellation“ befindet sich seit 2001 auf der Skulpturenterrasse an der Staatsbibliothek (Haus II) in der Potsdamer Straße, welche in mehreren Bauabschnitten zusammen mit dem Ibero-Amerikanischen Institut am Ostrand zwischen 1967 und 1978 realisiert wurde. Als Teil des von Hans Scharoun (1893–1972) konzipierten Kulturforums, zu welchem u.a. die Philharmonie und die Neue Nationalgalerie gehören, hatte der Architekt viel Wert auf die Ausstattung seiner Bauten mit plastischen Werken gelegt. Nach der Sanierung der Staatsbibliothek 2001 wählte ein Kuratorenteam der Nationalgalerie die Arbeit „Constellation“ von Bernhard Heiliger aus, um der Skulpturenterrasse erstmals in ihrer eigentlichen Bestimmung gerecht zu werden. Vorher wurde die Arbeit einige Male temporär auf Ausstellungen u.a. im Berliner Lustgarten und in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn präsentiert. Zwischen Oktober 1995 und November 1999 war sie vier Jahre lang vor dem Haupteingang zum Messegelände Düsseldorf aufgestellt. Aufgrund von Sanierungsarbeiten am Ibero-Amerikanischen Institut wird die Skulptur ab 2025 an einen anderen Standort in der West-Berliner City weichen.
Das Hauptmotiv der monumentalen Eisenkonstruktion ist ein gen Himmel spitz zulaufender Winkel, welcher am Boden von einer Komposition aus gerundeten Elementen durchbrochen wird: beginnend mit einer relativ großen, massiven Kugel, folgt darauf ein großer Eisenreif in Schräglage, der wiederum an einem gewölbten Segment befestigt ist. Dieses gewölbte Segment, auf der eine weitere kleine Rad- und eine Zylinderform mit einem darüber laufenden, gebogenen Eisenstab angebracht sind, schafft die Überleitung zur abschließenden Kreisfläche, die senkrecht auf dem Boden steht. Anhand der Beschreibung wird bereits deutlich, dass die einzelnen Elemente der Plastik zwar klar definierbar sind, die einzigartige Verbindung dieser jedoch durch die Vielzahl der Perspektiven neue Bezüge und Schwerpunkte in der Ansicht bildet. Heiliger vermeidet bewusst die Hervorhebung einer Mitte der Skulptur. Vielmehr betont er in seiner Konstellation die Kontraste zwischen runden und geraden Elementen und kreiert damit eine dynamische Komposition.