Das um 1610 entstandene Gemälde, das die seit 1471 zur Kurpfalz gehörende Ortschaft Lambsheim (auf dem Bild als „Lambszheim“ bezeichnet) zeigt, ist Teil eines Serienwerkes kurpfälzischer Ansichten. Die Gemäldereihe wird dem Umkreis des Malers Anton Mirou (ca. 1578-1620/1627) zugeschrieben. Da sein Vater aufgrund seines calvinistischen Glaubens im Jahr 1586 aus Antwerpen nach Frankenthal geflohen war, wuchs Mirou in dem sich in unmittelbarer Nähe zu Lambsheim befindenden Frankenthal auf. Es ist davon auszugehen, dass Mirou von zeitweise in Frankenthal lebenden Künstlern beeinflusst wurde, wobei Gillis van Coninxloo und Hendrick Ghysmans als Mirous Lehrmeister Mirous vermutet werden.
Auf dem Gemälde zeichnen sich auf der Straße, die sich zwischen der Ortschaft und den Weinbergen im Vordergrund befindet, mehrere Personen, zum Teil auch auf Pferden ab. Besonders ins Auge fällt dabei eine Personengruppe in der Nähe eines der Stadttore von Lambsheim. Die Szene zeigt, wie zwei Männern unter der Aufsicht von drei weiteren Männern Arbeit am Boden verrichten.
Es wird unter anderem davon ausgegangen, dass Mirou den Gemälde-Auftrag der kurpfälzischen Ansichten aus dem Umkreis des kurpfälzischen Hofes erhielt. Das Gemälde Mirous könnte einem 1645 entstandenen Kupferstich des Künstlers Matthäus Merian als Vorlage gedient haben.