Als Geschiebemergel wird kalkhaltige Grundmoräne bezeichnet. Der Begriff Moräne umfasst alle Schuttmassen, die durch das Eis mitgeführt und abgelagert werden. Moränen bestehen dabei aus Material verschiedener Korngröße, vom Ton über Sand bis zu größeren Gesteinsblöcken. Das Material ist intensiv durchmischt und weist in der Regel keine Sortierung nach der Größe auf. Durch das Fließen der Gletscher entstanden Moränen auch in Regionen, die heute von aktiven Gletschern weit entfernt liegen. Dies sind besonders End- und Grundmoränen, in denen man im gesamten norddeutschen Raum Gesteine skandinavischen Ursprungs findet. Grundmoränen bestehen dabei aus dem Material an der Gletschersohle.
Die typische Form der Grundmoräne im Münsterland ist der Geschiebemergel. Sein Kalkgehalt stammt aus dem Teutoburger Wald und anderen vom Eis überfahrenen Höhenrücken, wo große Mengen Kalkstein erdodiert und in den Gletscher aufgenommen wurden.
Grundmoränenlandschaften zeigen flachwellige Oberflächen und geringe Höhenunterschiede. Wegen ihrer meist fruchtbaren Böden werden sie in Mitteleuropa heute vor allem als Acker genutzt. Der hohe Skelettanteil (Kiese bis hin zu Blöcken) im Boden kann dabei zu Problemen bei der Bearbeitung führen.
Das vorliegende Exemplar stammt aus der Saale-Kaltzeit.