Schon vor der Errichtung des Katharinenbaus im späten 16. Jahrhundert (vgl. Inv.-Nr. 79-56-K2a) waren Gärtner eingestellt worden für die Pflege des Burggartens. Im 17. Jahrhundert ließen die Nachfolger von Kurfürst Joachim Friedrich (reg. 1598-1608) einen sukzessiven Ausbau der Gartenanlage vornehmen, der mit der Regentschaft von Kurfürst Friedrich Wilhelm (reg. 1640-1688) einen ersten Höhepunkt erreichte. Die nun als "Lustgarten" bezeichnete Anlage erhielt ihren symmetrischen Grundriss sowie ein Wasserleitungssystem für einen Teich und geplante Fontänen. Die Radierung von Johann Gottfried Bartsch, 1674-1678 Hofkupferstecher des Großen Kurfürsten, zeigt die geplante Gartenkunst mit der nicht realisierten, direkt auf das Schloss zuführenden Langen Brücke. Die Graphik ist das achte Blatt der "Ansichten und Pläne der Residenz Potsdam mit Stadtschloss und Fasanengarten", die während der Anstellung von Bartsch in Berlin entstanden. [Uta Kaiser]
Originaltitel: Aufführung des Churfürstlichen Schlosses und Lustgartens zu Potsdam, wie es von Seiten desselben Lustgartens und gegen den Thiergarten über die Havel gelegen ist