In Buschdorf wurde bis in die 1950er Jahre im nahen Hauptgraben Wäsche gespült. Dieser unten offene, auf ein Holzgerüst geflochtene Korb konnte von zwei Frauen getragen werden und wurde für den Transport von nasser Wäsche genutzt. Ob es am Hauptgraben ganze Waschtage gab, oder die Wäsche nur zum Spülen dorthin getragen wurde, ist nicht sicher zu sagen. Holzstäbe verhinderten das Herausfallen der Wäsche.
Im Oderbruch entwickelte sich das Korbmachen zu einem Gewerbe und Orte wie Kienitz, Groß Neuendorf oder Genschmar waren richtige Korbmacherdörfer. Es wurden vielerorts Kropfweiden und Weidenplantagen gepflanzt. Im heutigen Ortsteil Sydowswiese sollen zu dieser Zeit Ende des 18. und im 19. Jahrhundert nur zwei Familien keine Korbmacher gewesen sein. Zu DDR-Zeiten sicherte eine Einkaufs- und Liefergenossenschaft den Absatz der Korbwaren. Meister Wegner aus Buschdorf ließ seinen Gesellen jeden Tag einen Wäschekorb flechten und konnte pro Jahr bis zu 300 Körbe liefern. Die erste Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) des Korbmacherhandwerks wurde im Oderbruch 1952 unter dem Namen „Vorwärts“ in Lehmannshöfel (heute Ortsteil von Buschdorf) gegründet. Sie hatte zur Gründung mindestens 12 Mitglieder, wie im Korbmusuem Buschdorf nachzulesen ist. 1980 wurde die Genossenschaft mangels Mitglieder aufgelöst. Mit dem Ende der DDR-Planwirtschaft brach das Korbmacherhandwerk auch im Oderbruch ein. Mit dem Tod der Buschdorfer Korbmachermeisterin Thea Müller 2019, die auch das Korbmachermuseum Buschdorf gründete und betrieb, gibt es keinen gewerblichen Korbmacherbetrieb mehr im Oderbruch.