Der Maler Franz Hillner hielt ein folgenschweres Ereignis Potsdams fest: Am 3. September 1795 brannte die Nikolaikirche infolge einer Unachtsamkeit bei Reparaturarbeiten am Turm nieder. Sieben umliegende Häuser gingen ebenfalls in Flammen auf; das am rechten Bildrand angeschnittene Alte Rathaus blieb verschont. Das Ölgemälde zeigt den Zeitpunkt, als König Friedrich Wilhelm II. zu Pferde in Begleitung seines Adjutanten General von Bischofswerder an der Brandstelle eintrifft. Die 1721-1724 nach Plänen Philipp Gerlachs erbaute Nikolaikirche hatte 1753 eine Portalfassade nach dem Vorbild von S. Maria Magggiore in Rom erhalten. Architekt der Fassade war Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Bis 1811 blieb die Kirchenruine stehen, wich dann einer gestalteten Rasenfläche. Erst 1830 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt. Franz Hillner führt mit diesem Gemälde die Tradition der Vedute zur Ereignismalerei. Das Gemälde war 1802 auf der Akademieausstellung in Berlin zu sehen und gehört zum Altbestand des Potsdam Museums (vor 1945). Gegenwärtig wird es in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums präsentiert.