Das Modell des Winzerhauses im Maßstab 1:20 entspricht dem Haus in der Rissbacher Str. 166 in Traben-Trarbach an der Mosel, welches heute wieder im Besitz eines Winzers ist.
Sowohl die Enge des Moseltals mit seinen steil ansteigenden Berghängen als auch die traditionelle Monokultur des Weinanbaus prägten die Bauweise der Häuser entlang der Mosel. Fachwerkhäuser sind vor allem an der Untermosel zu finden. Ein massives Erdgeschoss bot Schutz vor Hochwasser. Über den Kellereingang an der Straßenseite wurden Weinfässer aus den Gewölbekellern gerollt. Die Straßenseite bildet die Schauseite des Hauses: Hier sind im Gegensatz zur Seitenfassade die Holzstreben nicht nur unter Berücksichtigung der Statik, sondern auch nach dekorativen Aspekten gesetzt.
James Simon, Sammler und Mäzen für die Staatlichen Museen zu Berlin, sorgte dafür, dass Anfang des 20. Jahrhunderts der Bestand an Hausmodellen im damaligen volkskundlichen Museum ausgebaut werden konnte. In den Jahren 1912 bis 1917 wurden 24 Modelle in Auftrag gegeben, die nach den Vorschlägen des Siedlungsforschers Robert Mielke und des Altonaer Museumsdirektors Otto Lehmann nach Beispielen aus ganz Deutschland ausgewählt worden waren. Die Anfertigung eines detaillierten Modells schlug mit 1000 Mark zu Buche.
Sammler: Simon, James