Ein rechteckige Form mit drei untereinander angeordneten Mulden in Form von Fischen. Die Form steht auf einer rechteckigen Standfläche mit sechs Füßen, hat einen an der Längsseite mit den Schwanzenden der Fische quer angranierten Bandhenkel und unter dem etwas hervortretenden Rand eine umlaufende Reihung von Fingermulden zur Dekoration.
Die Form erhielt am Randbereich eine braune Lehmengobe und wurde abschließend vollständig mit ortstypischer, gelber, transparenter Glasur (Kohrener Gelbkeramik) überzogen.
Die Form diente zur Herstellung von Sülze, Pudding oder auch Gebäck.
Fischgestaltiges Gebäck spielte im Brauchtum eine wichtige Rolle als Fasten- und Feiertagsspeise. Zur Fastenzeit wurden nicht nur tatsächliche Fischgerichte, sondern auch Speisen in Fischform gegessen, getreu dem Motto auf einer Backform: "Am Fasttag auf dem Tisch / Soll sein allzeit ein Fisch". Auch außerhalb der Fastenzeit erfreute sich das fischförmige Gebäck großer Beliebtheit als Festtagsspeise. Besonders am Silvesterabend war es sehr gefragt. Zum Jahreswechsel gegessen, sollte es Glück im neuen Jahr bringen. In der gleichen Funktion wurde das Gebäck in Fischform auch bei Hochzeiten gereicht.
Der Fisch steht im Volksleben auch für das lebensnotwendige Wasser oder das Leben schlechthin. Fische sind deshalb allgemein ein häufiges und bedeutendes Motiv in Kunst und Volksleben.
Es ist ein Teil eines zweiteiligen Konvoluts, zu welchem noch die entsprechende Matritze zum Abformen der Fische unter Inv. Nr. 180 A3/10b gehört.