Querformatiges Blatt Papier mit handgeschriebenem Gedicht. Rechts oben wurde ein Tütchen mit Erde, zusammengebunden mit einer roten Schleife, mit einer Stecknadel befestigt.
Der Text lautet:
"Heimweh ...
Verirrt, verlaufen in der Fremde –
Es sind liebe Menschen zu mir gut
Doch brennt unlöschbar das Heimweh
In meinem schwermütigen Schwabenblut.
Die Erinnerung singt mir viele schöne Lieder
Heimat von Dir –
Das Auge weint vor Sehnsuchtsfieber
Heimat nach Dir
Das Herz sucht auf allen Wegen
Den Einen, der führt zur Ruh,
Die, die ganze Welt mir nicht kann geben
Nur Heimat, Du.
Als Flüchtling in Grieskirchen, 1945. 28. 5.
Wilma“
Wer jene Wilma war, die das Gedicht verfasste, ist nicht überliefert. Vermutlich gehörte sie zu den rund 1000 Rumäniendeutschen, die im Herbst 1944 aus der Kleinstadt Hatzfeld/Jimbolia (Banat) Richtung Westen geflüchtet waren und von denen viele in Oberösterreich das Kriegsende erlebten. Die meisten kehrten später nach Hause zurück.
Die im Beutel befindliche Heimaterde ist ein verbreitetes Heimat(verlust)symbol innerhalb der Erinnerungskultur von Flüchtlingen und Vertriebenen.