Römische Rippenschalen gelten aufgrund ihrer einfachen und schnellen Herstellung als das Erfolgsmodell der antiken Glasproduktion. Nicht länger als zwei Minuten brauchten römische Glasmacher, um die als Trinkgefäß verwendeten Schalen quasi "versandfertig" zu machen. Das Erfolgsgeheimnis lag in der Benutzung einer Drehscheibe, auf der ein dicker heißer Glaskuchen über eine wieder verwendbare Kernform abgesenkt wurde. Mit einem Werkzeug wurden die Rippen eingedrückt und damit gleichzeitig die Schale erweitert. Natürlich konnte an der Schale noch etwas gefeilt werden. Wollte der Auftraggeber zum Beispiel gekrümmte Rippen, wurde die Drehscheibe gedreht, während sie bei geraden Rippen stillstand. Auch konnte der Rand geschliffen und poliert werden. Rippenschalen waren vom ersten vorchristlichen bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert in Mode.
Literatur: Rosemarie Lierke: Die nicht-geblasenen antiken Glasgefäße. Hrsg. Deutsche Glastechnische Gesellschaft (DGG). Offenbach/Main 2009