Nach der Jahrhundertwende orientierte sich die Ludwigsburger Porzellanmanufaktur sowohl in ihrer personellen Besetzung, der Herkunft ihrer Porzellanerde als auch stilistisch nach Frankreich. Ganz im zeitgenössisch vorherrschenden napoleonischen Stil des Empire wurde diese Teekanne mit einem flächendeckenden Goldfond versehen, der am Bauch der Kanne durch ein Sternenmuster sowie im Halsbereich durch ein Banner mit Rankenmuster in mattem Gold verziert ist. Die Tülle hat die Form eines Greifenkopfes – der Ansatz am Korpus ist zudem ebenso wie der des Henkels in Gestalt eines Faunkopfes geformt. Die Schauseiten zeigen lokale Landschafts- bzw. Gebäudeansichten: Auf der Vorderseite befindet sich eine idyllische Darstellung des See-Schlosses Monrepos, das durch König Friedrich I. von Württemberg neu belebt und im klassizistischen Stil umgebaut wurde. Die Rückseite zeigt eine Ansicht des Ludwigsburger Schlosses, die sich in ähnlicher Form auf verschiedenen grafischen Vorlagen wiederfindet: Zur Rechten befindet sich auf einer Anhöhe das Schloss, im Vordergrund ist der ebenfalls unter König Friedrich I. gestaltete untere Ostgarten mitsamt der Emichsburg und dem ehemaligen Großen See zu sehen. [Vivien Schiefer]