Aufnahme eines unbekannten Fotografen, um 1930
Blick von Südwesten auf den Wohnblock Gäßnerweg 49 / 51 / 53 und das rechts anschließende Ladengebäude 53a. Hinten links die Einmündung der Querstraße Bosestraße. Vermutlich bald nach Fertigstellung aufgenommen. Der Wohnblock bildet den westlichen Flügel einer hufeisenförmigen Wohnanlage, die sich in spiegelbildlicher Grundrissform südlich, d.h. an das vorliegende Bild rechts anschließend, bis zur Albrechtstraße wiederholt.
Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Mathias Donath beschreibt sie in der Denkmaltopographie wie folgt: "Die mit expressiven Fassadenmotiven gestaltete, solide gebaute Wohnanlage Albrechtstraße 63–67, Bosestraße 32–36, Gäßnerweg 49/59 und Manteuffelstraße 13–16A (Abb. 77, Liste Nr. 8) wurde 1925–28 von Walter Hämer für einen privaten Bauherrn errichtet. Die viergeschossige Blockrandbebauung mit ziegelgedeckten Dächern legt sich um einen begrünten Innenhof. Der Blockrand ist an zwei Seiten geöffnet. Dort begrenzen eingeschossige Bauten, ehemals als Läden genutzt, den Zugang zum Hof. Walter Hämer gliederte die verputzten Fassaden durch Treppenhaus-, Erker- und Balkonachsen. Aufmerksamkeit erregen die paarweise angeordneten expressiven Dreieckserker, die durch ein abgewalmtes Dach über dem nach oben verschwenkten Traufgesims miteinander verbunden sind. Um die Wohnanlage in überschaubare Abschnitte einzuteilen, bildete Hämer zwischen den Treppenhausachsen fassadenhohe Rahmen aus, die aus breiten, vorstehenden Putzstreifen bestehen. Innerhalb dieser Rahmen sorgen schmale Gesims unter und über den Fenstern für eine horizontale, bandartige [S. 134] Gliederung der Fassadenabschnitte. An den Gebäudeecken sind die Fenster jeweils um die Ecke herumgeführt. Den schlichten, schmucklosen Hofseiten sind Loggienblöcke und Bakone vorgesetzt." (Matthias Donath/Gabriele Schulz/Michael Hofmann: Denkmale in Berlin. Bezirk Tempelhof-Schöneberg, Ortsteile Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade. Hrsg. vom Landesdenkmalamt Berlin (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Petersberg 2007, S. 133f.).
Provenienz: Erworben 2023 im Trödelhandel in Berlin.