Dünnwandige Gefäße aus farblosem Glas waren im 15. und 16. Jahrhundert begehrte Luxusartikel. Lange Zeit besaßen venezianische Glashütten ein Monopol in der Herstellung solcher Gläser. Die erste Produktionsstätte auf deutschem Boden für farbloses Glas nach venezianischem Vorbild wurde 1534 von dem Augsburger Geschäftsmann Wolfgang Vitl (1495-1540) in Hall in Tirol gegründet. Zu den wenigen erhaltenen Gebrauchsgläsern aus der Anfangszeit der Haller Hütte gehört der vorliegende Trichterpokal. Er besitzt einen weit ausladenden Hohlfuß und einen hohlen gedrückten, von zwei Scheiben begrenzen Kugelknauf. Seine trichterförmige Kuppe zeigt vorne und hinten das Wappen von Mathäus Lang (1468-1540). Dieser war von 1519 an Kardinal und Erzbischof von Salzburg.
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