Diese Damenschuhe wurden von der Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) "Hans Sachs" in Handarbeit hergestellt.
Im April 1958 schlossen sich 17 Schuhmacher zu einer Produktionsgenossenschaft zusammen. Ihr Hauptsitz befand sich in der Parkstraße 7-9 in Berlin-Pankow, wo auch die zentrale Werkstatt untergebracht war. Maß genommen wurde in der Schönholzer Straße 12.
In der DDR wurde bis 1989 der überwiegende Teil der Handwerker in Produktionsgenossenschaften des Handwerks zusammengeschlossen. Ziel war es, die Entwicklung eines freien und selbständigen Handwerks zu begrenzen. Durch den Zusammenschluss sollte eine plangemäße, bedarfsgerechte und kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung erreicht werden. Die Handwerker mussten hierzu ihre Betriebsmittel in die PGH einbringen und gaben ihre Selbständigkeit auf. Sie waren zugleich Mitglieder und Beschäftigte der PGH.
Anfangs wurde in der PGH "Hans Sachs" hauptsächlich orthopädisches Schuhwerk maßgefertigt, auch wurden Reparaturen ausgeführt. Mit dem Mauerbau änderte sich die Kundschaft. Nun ließen hier auch Militärs, Diplomaten, Künstler und Prominente, z. B. Lotte Ulbricht, die Ehefrau des Vorsitzenden des Staatsrats der DDR, Walter Ulbricht, der Fernsehkommentator Karl-Eduard von Schnitzler sowie die Ensemblemitglieder des DDR-Fernsehballetts ihre Schuhe anfertigen.
1969 verlegte die PGH "Hans Sachs" den Sitz ihrer Verwaltung und die Reparaturwerkstatt nach Wilhelmsruh in die Hauptstraße 1. Anschließend produzierte die Genossenschaft auch für den Export und belieferte u. a. den Otto-Versand in Westdeutschland.
1990 bestand die PGH "Hans Sachs" aus 217 Mitgliedern. 1992 wurde die PGH aufgelöst und die Filialen den jeweiligen Meistern zum Kauf angeboten.