Das Paar Herrenschuhe aus Leder wurde nachträglich umgearbeitet und eingefärbt. Die Schuhe erhielten lange, hochgezogene Schnabelspitzen, die mit roten Filzstücken verziert sind. Um die Halbschuhe auf die Länge der Schnabelschuhe zu verlängern, wurden die auf Rahmen genähten Schuhe der Größe 8 (40,5) im vorderen Teil mit einer durchgängigen neuen Ledersohle versehen. Der genagelte Absatz besitzt eine Gummiplatte, darauf die Bezeichnung „Standard“ und zweimal „68“. Herstellermarken und -prägungen sind nicht vorhanden, eine gestempelte Nummerierung deutet jedoch auf Konfektionsware und keine Maßfertigung hin.
Die Schnabelschuhe gehören zur traditionellen Symbolfigur der Hasper Kirmes – dem Kirmesbauer. Traditionell mit Zipfelmütze, roter Weste, weißen Hosen und roten Schnabelschuhen schreitet der Kirmesbauer seit 1872 jeweils im Juni des Jahres dem Festzug voran. Unterbrochen vom Ersten und Zweiten Weltkrieg übten bislang 17 Persönlichkeiten dieses fest im lokalen Brauchtum verankerte Amt aus. Im Juni 2017 fand der 138. Kirmeszug statt.
Leider ist es bislang nicht gelungen, den Träger dieser Schuhe zu identifizieren. Mit Blick auf die anzunehmende Datierung der Schuhe kommen die Kirmesbauer Friedrich Hubbert (1955–1958, 1960–1962, 1964–1966), Käpp Wortmann (1950–1952), Erich Pasche (1963) und Heinz Brand sen. (1948–1950, 1953–1954, 1959) in Frage.
Ralf Blank