Auf beiden Seiten des gekreuzigten Christus, zu dem Maria Magdalena weinend aufblickt, haben sich Frauen und Männer versammelt. Im Hintergrund sind berittene Soldaten postiert. Auf der linken Seite wird die in Ohnmacht gefallene Maria von Frauen umsorgt, die trauernd dem Ereignis beiwohnen. Ihnen gegenüber steht Johannes, dessen Haltung und Mimik Schmerz ausdrückt. Hinter ihm haben sich Pharisäer vom Geschehen abgewendet und ereifern sich über das vollstreckte Urteil. Zwei zum Glauben bekehrte Soldaten - der linke mit Lanze ist Longinus - heben ihr nimbiertes Haupt zu Christus empor. Die Altenburger Tafel ist Mittelstück einer Predella, von der weitere Fragmente mit Szenen aus der Passion Christi erhalten sind. Die vier Tafeln im Besitz der Walters Art Gallery Baltimore zeigen die Auferstehung des Lazarus, die Kreuztragung, Kreuzabnahme und Grablegung. Die Predella gehörte zum sog. Pecci-Altar in S. Domenico, Siena. Ursprünglich war das Gemälde jedoch in der Kapelle der Familie Malvolti aufgestellt. Es handelt sich um ein fünfteiliges Polyptychon mit einer Madonna und Kind mit Engeln als Mittelbild.
Das Werk wurde von Giovanni di Paolo signiert und 1426 datiert. Somit ist es das früheste datierte Gemälde des Künstlers überhaupt. Die Madonnentafel befindet sich heute in der Pfarrkirche von Castelnuovo Berardenga (Siena). Die beiden linken Seitentafeln, Johannes den Täufer und den hl. Dominikus darstellend, bewahrt die Pinakothek Siena. Die beiden rechten Tafeln mit dem hl. Paulus und dem hl. Lorenz sind verloren, aber durch eine Beschreibung des 17. Jahrhunderts überliefert. Das Altargemälde zeigt eine besondere Nähe zu Taddeo di Bartolo und weist schon die für Giovanni charakterische Bewegtheit der Figuren auf. Giovanni di Paolo ist ein typischer Vertreter des dekorativen, spätgotischen Stils. Er besaß eine Vorliebe für detailreiche Schilderungen und erlangte auch als Miniaturmaler großen Erfolg.