Im Herbst 1923 - während der galoppierenden Inflation - verlor das Geld innerhalb weniger Stunden massiv an Wert. Daher musste das Gehalt sofort nach den Auszahlungen, die mehrmals pro Woche erfolgten, ausgegeben werden. Dies führte dazu, dass wahllos Waren gekauft wurden.
Nur mit Geld, das nicht schnell entwertete, war ein gezieltes Einkaufen möglich. Daher schufen zwei Tübinger Professoren - der Geograf Carl Uhlig und der Betriebswirt Curt Eisfeld - für die Angehörigen der Universität ein wertbeständiges Notgeld, den „Uhlig-Eisfeld-Dollar“ oder kurz den „U-E-Dollar“.
An den Zahltagen wurden alle Gehalte an Eisfeld und Uhlig abgetreten, die das Geld in Gold-Dollar-Anleihen anlegten und über Zertifikate zu je einem Dollar wieder ausgaben. Diese Zertifikate tauschte die Universität bei Bedarf zum aktuellen Tageskurs in Mark um.
In das Papier des „Uhlig-Eisfeld-Dollars“ wurde das Siegel der Universität Tübingen geprägt, das den stehenden Christus zeigt.
[Matthias Ohm]