Kastenkrippe in einem rechteckigen Kasten, dessen Seitenflächen bis auf die Rückseite verglast sind. Im Inneren befindet sich ein sogenannter Krippenberg: Auf einer in mehrere Zonen eingeteilten Berglandschaft ist eine vielfigurige Krippenszenerie zu sehen. Die unterste Ebene zeigt die Heilige Familie in einem schlossartigen Stall mit dem Verkündigungsengel. Linksseitig erstreckt sich eine gestaffelte Stadtlandschaft, davor stehen aus dem Volksleben stammendende Figuren. Rechtsseitig sind mehrere Schafe stufenförmig angeordnet, darunter bringen die Hleiligen Drei Könige mit einem Elefanten ihre Gaben dar.
In ihrer Farbigkeit und Ausführung weisen die Figuren typische Merkmale der „Grulicher Krippen“ auf. Im ehemals nordböhmischen "Grulicher Ländchen", einer Gegend um das heutige tschechischeKráliky, entfaltete sich am Ende des 18. Jahrhunderts, nach dem Verbot der Aufstellung von Weihnachtskrippen in Kirchen durch Kaiser Joseph II., in den bürgerlichen Wohnstuben eine beachtliche Holzschnitzerei für den "Hausgebrauch".
[Emil Schoppmann]