Magistratsbaurat Mohr, 1953 mit dem Umbau des Plenarsitzungssaales im Stadthaus beauftragt, vereint auf dieser Skizze drei Details: Links eines der hohen Rundbogenfenster, rechts oben eines der darüber liegenden Okuli und darunter die nördliche Galerienische. Aus ihr war zuvor eine bis dahin vorhandene Besucherempore, die sich auf einen Pfeiler und zwei Rundbögen stützte, entfernt worden. Die Skizze hat augenscheinlich weniger die Architektur, als vielmehr die Ausstattung der drei Öffnungen mit Vorhängen und Jalousien zum Inhalt. So deutet Mohr mit einem kaum wahrnehmbaren gelben Raster einen vollflächigen Blendschutz für das große Fenster an, während er für die Rückseite der Nische eine damals bei Fest- und Versammlungssälen übliche Tuchdraperie entwirft. Am unteren Blattrand sind in der Handschrift des Architekten der Name Sander und eine Telefonnummer vermerkt. Damit dürfte wohl die traditionsreiche Jalousienfabrik von Willi Sandner in der Friedrich-Ebert-Straße 87 gemeint sein. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.l.: Sander 6305