Die Vorderseite (Bild 1) zeigt eine Büste von Hadrian, nach rechts blickend, mit Lorbeerkrone und erkennbar geraffter Toga auf der linken Schulter. Vom umlaufenden Text am Münzrand sind nur noch Teile von zwei Kaisernamen lesbar, er kann aber mit einiger Sicherheit ergänzt werden wie folgt (die fehlenden Buchstaben der Abkürzungen in eckigen Klammern): "IMP[ERATOR] CAESAR TRAIANVS HADRIANVS AVG[VSTVS]. Der Text nennt Kaiser Hadrian, seinen Vormund, Großonkel und Vorgänger Trajan (53-117 n.Chr.) und diverse Kaisertitel.
Die Rückseite (Bild 2) zeigt schlecht erkennbar die Göttin Annona stehend (unter anderem Personifikation besonders der öffentlichen Getreideversorgung Roms, Göttin des Reichtums und Überflusses und der Fähigkeit des Herrschers, sein Volk zu versorgen). Sie hat in der linken Hand ein Füllhorn, in der rechten Getreidebündel, darunter ein Getreidemessscheffel ('modius'). Dahinter ist ein Schiffsbug, der sinnbildlich für den Lebensmitteltransport steht. Unter der Göttin steht "ANNONA AVG[VSTA]", links und rechts der Figur "S[ENATVS] / C[ONSVLTO]". Vom umlaufenden Text ist fast nichts mehr zu erkennnen, er dürfte aber wie folgt gelautet haben: "PONT[IFEX] MAX[IMVS] TR[IBVNITIA] POT[ESTAS] CO[N]S[VL] II".
Die Münze wurde 1995 mit vier weiteren Münzen und einem Messer von einem Sondengänger bei Ginzing (Gem. Schnaitsee) gefunden. Sie kann vorsichtig auf ca. 118 n.Chr. datiert werden.