Radierung des aus Breslau stammenden Berliner Landschaftsmalers und Radierers Herbert Kuron (1888–1938), vermutlich 1930er Jahre
Vereinfachende Seitenansicht der am südlichen Tiergartenrand südlich des Neuen Sees gelegenen gusseisernen und mit Holzbrettern belegten, für Fußgänger bzw. wohl ehemals auch Pferde vorgesehenen steilen Bogenbrücke. Ursprünglich für den Charlottenburger Schlosspark gebaut, ließ König Friedrich Wilhelm IV. sie jedoch 1845 in den Tiergarten umsetzen. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde 1987 – nach dem baugleichen Exemplar auf der Pfaueninsel – ein Nachguss hergestellt. – Über die Brücke und ihre Geschichte finden sich sowohl in der gedruckten Literatur als auch im Internet immer wieder Fehlinformationen.
Herbert Kuron wohnte in den 1930er Jahren am nördlichen Tiergartenrand in der Händelstraße (ab 1935 Händelallee) im Hansaviertel, mithin gehörte das Motiv zu seiner näheren Wohnumgebung und ist ihm sicherlich bei Spaziergängen immer wieder vor Augen gewesen. Als Landschaftsmaler legte er aber bei seiner Darstellung offenkundig weniger Wert auf eine detailgetreue Wiedergabe der Bauart der Brückengeländer mit ihrer Spitzbogenreihung als auf eine – wie in seine Gemälden – geschickt mit dem Sonnenlicht spielende stimmungsvolle Parkszene.
Provenienz: Erworben 2020 im Berliner Antiquariatshandel.