Die Farblithografie zeigt Wilddiebe bei der Jagd und ist Teil 4 einer ganzen Serie zu dem Thema. Das Blatt erschien bei Jean-Frédéric Wentzel (1807-1869), einem in Weißenburg im Elsass ansässigen Drucker und Verleger. Wentzel erhielt 1835 das Patent zum Drucken von Lithografien. Er produzierte Kalender, Karten, Landschaftsansichten oder Porträts bekannter Persönlichkeiten. Eine Spezialität der Druckerei waren jedoch Bilderbögen, die sich oft religiösen Themen widmeten oder sich gezielt an Kinder richteten. Wentzel war so erfolgreich damit, dass er in ernsthafte Konkurrenz zur "Imagerie d'Epinal" trat, einer der bedeutendsten Bilderbogendruckereien Frankreichs, gegründet von Jean-Charles Pellerin (1756-1836) und weitergeführt unter dessen Söhnen. Die Lithografien aus der Wentzelschen Druckerei in Weißenburg machten etwa 1% der gesamtfranzösischen und sogar 3 % der internationalen Produktion an Lithografien aus. In den 1860er Jahren eröffnete Wentzel eine Niederlassung in Paris. Um 1870 belieferte das Unternehmen neben Frankreich, Deutschland und Österreich auch die Niederlande, Italien, England und Irland mit Drucken. [Johanna Kätzel]