Der Bildausschnitt zeigt einen Innenhof zwischen zwei Arbeiterhäusern der ersten Bauphase der Schwartzkopff-Siedlung. Die zweigeschossigen Arbeiterhäuser weisen jeweils vier als Risalit betonte Zugänge/Treppenhäuser auf, die mit einem Ziergiebel bekrönt sind. Deutlich wird der gestalterische Bezug zwischen den Arbeiterhäusern und den Werkshallen der wenig älterern Maschinenfabrik jenseits der Schienen der "Görlitzer Bahn".
Arbeitstext aus der Sonderausstellung "Werksiedlungen in Brandenburg":
Schwartzkopff-Siedlung – Metallarbeiter-Wohnungen in Wildau
Denkmalschutz seit 1993
Die Schwartzkopff-Siedlung ist ein bedeutendes Ensemble von Arbeiter- und Beamtenwohnhäusern der Berliner Maschinenbau Aktien-Gesellschaft, vormals L. Schwartzkopff. Architekt war Ludwig Witthöft (1862-1937), der ab 1900 auch als Betriebsleiter wirkte.
Ihre Geschlossenheit und ihr großer Umfang von über 164 Gebäuden begründet den überregionalen Wert dieses Denkmals.
Die zweigeschossigen Doppelhäuser der BMAG-Siedlung boten 820 Wohnungen für jeweils acht Familien. Jeder Wohnung war ein kleiner Hausgarten zugeordnet.
Die Doppelvillen für leitendende Betriebsingenieure und die Direktorenvilla waren von einer parkähnlichen Anlage umgeben.
Die Gliederung und Gestaltung der Häuser ist variantenreich. Im Erdgeschoss findet sich ziegelsichtiges rotes Mauerwerk. Die Obergeschosse sind verputzt und durch Klinker gegliedert sowie ornamentiert.
Öffentliche Funktionen hatten die Kirche (Baujahr 1911) und das Casino (Baujahr 1906) mit Festsaal. Zusammen mit einer Schule, einer Turnhalle, Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxis, Bootshaus, Postamt bildet das Werksgelände eine Stadt im Kleinen.
Die Fabrikanlage auf der anderen Gleisseite wurde ab 1898 errichtet und war ausgerichtet für ein jährliches Produktionsvolumen von 600-700 schweren Lokomotiven.
Die Sanierung der Wohnsiedlung begann zu Beginn der 1990er Jahre. Sie wird heute von der Wildauer Wohnungsbaugesellschaft vermietet. Durch die Ansiedlung der Technischen Hochschule Wildau im Werksgelände und einer Kita sind weitere öffentliche Nutzungen auf dem Schwartzkopff-Gelände entstanden.