Unter der Bezeichnung "Gaterslebener Kultur" wurde ein stilistischer Formenkreis bekannt, der in erster Linie über Tongefäße definiert ist. Die wohl entscheidenden Impulse zur Formung dieser Stilgruppe sind im böhmisch-mährischen Gebiet zu suchen, ein Bevölkerungsumbruch ist aber nicht zu beobachten.
Der hier gezeigte Becher stellt einen typischen Vertreter des Formenkreises der Gaterslebener Kultur dar. Die Keramik ist fast immer unverziert, nur äußerst selten finden sich gestochene oder eingedrückte Muster. Knubben und Henkelösen sind die beiden einzig auftretenden Elemente von plastischer Zier. Häufig kommen Becher mit markantem Bauchknick sowie weitmündige Schalen mit deutlich abgesetztem Standfuß vor.