Aufnahme des im neubarocken Stil 1912 erbauten Hauses in der Zeitzer Albrechtstraße.
Nach Bildung des Kaiserreiches entwickelte sich Zeitz in eine aufstrebenden Industriestandort.
Durch Industrialisierung und die rasante Entwicklung der Produktion, der Förderung und Verarbeitung von Rohbraunkohle, Erzeugung chemischer Produkte und der Verarbeitung des Rübenzuckers, stieg die Anzahl der Bevölkerung. Das hatte einen ständig wachsenden Verwaltungsaufwand zur Folge. Zeitz, das 1900 aus dem Kreisgebiet ausgeschieden war, benötigte dringend größere und zahlreichere Räumlichkeiten. Infolge dessen wurde das Rathaus 1906-1909 renoviert und mit einem Anbau versehen. Der zunehmende Verwaltungsaufwand führte schließlich zu unhaltbaren Zuständen. Deshalb kaufte der Landkreis 1886 ein Wohnhaus in der Freiligrathstraße, um es als Kreishaus zu nutzten. Bald erwies sich aber auch diese Lösung als veränderungsbedürftig. Da im Kreishaus Freiligrathstraße Erweiterungsmöglichkeiten nicht vorhanden waren, musste ein völlig neues Gebäude her. Als ein schwieriges Problem erwies sich der Standort. Die Regierungsbaumeister Knoch und Kallmeyer schlugen vor, im Albrecht-Brehmschen Garten zu bauen. Diesem Vorschlag wurde am 5. 2. 1912 durch den Kreistag zugestimmt. Am 1. April 1912 begann der Bau des neuen Haupt- und Nebengebäudes, der im Wesentlichen vom Zeitzer Maurermeister C. Topschall ausgeführt wurde. Die ersten Büros wurden im Juni und Juli 1913 bezogen, die offizielle Einweihung fand am 28.09.1913 statt.