Der Kupferstich zeigt einen Plan der Stadt und der Zitadelle von Straßburg mitsamt Umgebung bis zum Rhein. Eingezeichnet ist auch die Rheinschanze und die Festung Kehl, die ebenso wie die Straßburger Zitadelle in den 1680er Jahren nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban gebaut wurde. Die Befestigungen sollten die Rheingrenze und die französische Kontrolle über das Elsass absichern.
Das Blatt ist Teil einer Serie von Stadtansichten und Festungsplänen von Gabriel Bodenehr, die etwa zwischen 1720 und 1740 in dem dreiteiligen Werk "Curioses Staats und Kriegs Theatrum am Rhein" in Augsburg erschienen. Der Plan von Straßburg kommt im zweiten Teil der Reihe vor, der sich überwiegend mit Städten und Festungen entlang des Oberrheins und der Mosel beschäftigt. Jeder der Ansichten sind kurze Notizen zur Stadtgeschichte beigeben. Häufig werden Zerstörungen oder Eroberungen durch Frankreich genannt. Der Westen und insbesondere der Südwesten des Heiligen Römischen Reiches waren über Jahrhunderte hinweg Schauplatz von Kriegen. Insbesondere die Auseinandersetzungen mit Frankreich durch die Reunionspolitik Ludwigs XIV. wurden hier ausgetragen und schlugen sich in den Medien und der Bildpublizistik nieder. [Johanna Kätzel]