Der Rapport wird aus zwei unterschiedlichen Fliesendekoren zusammengesetzt; dabei besteht ein vollständiges Bild aus drei Fliesen.
Die Darstellung ist in zwei Bildebenen gegliedert: Rahmende Teile des Entwurfs geben den Ausblick frei auf ein Seestück oder ein offenes Meer. Die Rahmung besteht aus einer Kombination eines architektonisch anmutenden Gerüstes aus flach gewölbten Bögen und Stützen oder Pfeilern mit einer Ausgestaltung mit floralen Elementen. Die Stützen sind mit Schwertlilien verziert, am unteren Rand wird ein Fries aus (Seerosen-)Blättern gebildet, der hier wie eine Brüstung erscheint und jeweils an den Stützen von Blüten überdeckt wird. Während diese rahmenden Teile mehrfarbig gefaßt sind, ist das Seestück mit einer einzigen Farbe, Blau in unterschiedlichen Hell-Dunkel-Werten gestaltet. Hier sind Segelboote auf einer bewegten See dargestellt. Die stilisierte Art, in der die Wellen erscheinen, könnte dem Vorbild japanischer Farbholzschnitte (siehe u.a. die Werke von Hokusai, Hiroshige) entlehnt sein. Dieser Bildbestandteil ist teils reliefiert und teils in Handmalerei (für den Himmel) ausgeführt. Daraus resultieren die kleinen Unterschiede bei der Bewölkung in F 12 a und F 12 c.
Abgebildet in: Weisser, Michael: Jugendstilfliesen. Die künstlerisch gestaltete Wandfliese als Gebrauchsgegenstand und Ornamentträger in Deutschland; Bremen 1978, S 104.