Das Gemälde „Unser Treppenweg“ von Hermine Overbeck gibt einen Einblick in die Weitläufigkeit dieses neuen Grundstückes. Ein schmaler, umfriedeter Weg führt zwischen kahlen Bäumen und zart blühenden Tulpen eine kleine Anhöhe hinauf. Der Blick wird auf ein Waldstück gelenkt, dessen Baumstämme vor dem blauen Himmel wie ein Vorhang den Hintergrund des noch recht karg bewachsenen Gartens bilden.
Im Vergleich mit dem nahezu motivgleichen Gemälde „Die Gartentreppe“ von Fritz Overbeck zeigt sich die grundlegend unterschiedliche Intention beider Darstellungen: In Hermine Overbecks Bild steht nicht die üppige Vegetation als Eindruck eines prächtig angelegten Gartens im Mittelpunkt. Der Fokus liegt hier vielmehr auf der sich wiederholenden Form der Baumstämme – einer abstrahierten Linearität im Bild, die nur durch das leichte Schattenspiel auf dem Weg und die hellen Farbtupfer der Blüten aufgebrochen wird.