Die Kolonie Deutsch-Ostafrika umfasste die heutigen Staaten Burundi, Ruanda, Tansania (ohne Sansibar) und einen kleinen Teil des heutigen Mosambik. Das Gebiet stand von 1885 bis 1919 unter deutscher Kolonialherrschaft. Als 1916 die Verbindung nach Deutschland durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen war, wurden in Deutsch-Ostafrika Notmünzen aus Gold hergestellt.
Sie zeigen auf dem Avers einen Elefanten mit erhobenem Rüssel vor Kilimandscharo, im Abschnitt finden sich das Prägejahr und der Buchstabe T für die Münzstätte Tabora (im heutigen Tansania), auf der Rückseite ist der Reichsadler dargestellt. Nur gut 16.000 dieser Münzen wurden geschlagen.
Die Münze ist Teil eines umfangreichen Konvoluts und stammt aus dem Besitz von Dr. Hanns Moser (1885–1945). Moser war Direktor des Münzamts in Stuttgart, bevor er zwischen 1939 und 1945 Direktor der Münze Berlin wurde.
Die Erforschung dieses Objekts erfolgte im Rahmen des Projekts „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten – ein Erstcheck“, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) gefördert wurde.
[Matthias Ohm/Malena Alderete]