Der Hamburger Diamant-Drachen wurde von Wladimir Köppen an der Deutschen Seewarte in Hamburg entwickelt, nachdem er zunächst Drachen eingesetzt hatte, die ihm von den Observatorien in Trappes in Frankreich und am Blue Hill in den USA überlassen worden waren. Dieser Drachentyp ist eine Modifikation des von Marvin entwickelten Drachentyps, der seinerseits den Hargrave-Drachen weiterentwickelt hatte. Die Weiterentwicklung Marvins hatte vor allem darin bestanden, dass Vorder- und Hinterzelle jetzt als gemeinsamer Rahmen ausgebildet waren, dessen Versteifungen durch Spanndrähte erreicht wurden. Bei dem Drachen-Typ von W. Köppen waren als "Kantenflieger" noch zusätzlich die Auftriebs- und die Steuerflächen nicht mehr getrennt, genauso wie bei ähnlichen Drachen, die in den USA von Herr Potter beim US-Weather Bureau bereits früher entwickelt worden waren. Als Neuerung waren bei dem Diamant-Drachen von Köppen die dreieckigen Seitenflügel elastisch mit dem Drachenkörper verbunden, so dass sie dem Winddruck nachgeben konnten, was die Abriss-Quote deutlich herabsenkte.
Der hier gezeigte Drachen ist ein originalgetreuer Nachbau des Hamburger Diamantdrachens, den die beiden Drachen-Enthusiasten Walter Diem und Werner Schmidt angefertigt haben. Das Wettermuseum hat diesen Nachbau angekauft. Das Foto wurde von Ralf Kraak aufgenommen.