Den von der Firma Wilh.Berg in Lüdenscheid aus dem Material des Wracks des Luftschiffes LZ 4 gefertigten war jeweils eine auf seidenpapier gedruckte Bekanntmachung, quasi als Echtheitszertifikat, beigegeben. Text:
Bekanntmachung.
Um die Erinnerung an den 4. u. 5. August 1908,
die durch die Dauefahrt des
Luftschiffes
Sr. Exczellenz des Grafen Zeppelin
Marksteine geworden sind der fortschreitenden Kultur
der Menschheit, auch durch ein sichtbares Andenken
im Deutschen Volke lebendig zu erhalten, habe ich aus
dem mir von meinem Schwesterwerk, der Firma
Carl Berg Akt.-Ges. in Eveking
übergebenen Material des Luftschiffes "Z 4"
Löffel herstellen und dieselben mit entsprechender Prä-
gung versehen. - Jeder Löffel, der diese Prägung
trägt, ist unter Gewähr aus den Resten des Luft-
schiffes "Z 4", welche nur ich alleine verarbeite,
gegossen.
Lüdenscheid, im September 1908.
Wilhelm Berg
Dieses Zertifikat existiert in zwei Textvarianten:
A. [...] jeder Löffel, der diese Prägung [...]
B. [...] Jeder Löffel und jede Gabel mit dieser Prägung [...]
Entgegen dem Text der "Bekanntmachung" in der Textvariante B., ist bislang keine Gabel bekannt geworden. Wahrscheinlich wurden diese umd die Kosten für ein Werkzeug zu sparen nie gefertigt, die bislang falsch gedruckten "Bekanntmachungen" aber einfach den Löffeln beigelegt.
Nach dem Unglück am Morgen des 5. August 1908 wurden die Trümmer des Wracks des LZ 4 per Bahn über Stuttgart bis Werdohl transportiert. Von dort aus dann per Kreis Altenaer Eisenbahn AG (KAE) weiter auf der Strecke Werdohl - Lüdenscheid (Versetalbahn) bis zur Firma Berg im Ortsteil Eveking.
Die Teile wurden dort eingeschmolzen und zu neuen Halbzeugen als Ausgangsmaterial zur Weiterverarbeitung gefertigt. Diese erfolgte dann bei der Firma Wilhelm Berg in Lüdenscheid, wo Löffel gestanzt und Medaillen geprägt wurden.
Entgegen der langläufigen Meinung wurden die Löffel und Medaillen nicht zu Gunsten der Zeppelin-Volksspende verkauft.