Querformatiges Ölgemälde, das eine Szene aus dem 1886 erschienenen Roman "Der Raubgraf. Eine historische Geschichte aus dem Harzgau" des in Quedinburg geborenen Schriftstellers Julius Wolf darstellt. Darin wird auf einem Feld zwischen Wernigerode und Blankenburg die Entführung der Gräfin Oda von Falkenstein durch Ritter Bock von Schlandstedt gezeigt, während im Hintergrund die Türme Halberstadts erkennbar sind.
Auf einem Streifzug zusammen mit sechs anderen Rittern (die "Bösen Sieben") nimmt der Protagonist die Falkensteiner Gräfin ohne Kenntnis von deren Identität gefangen und übergibt sie seinem Dienstherrn Albrecht II. von Regenstein, der sie später heiraten wird. Ihr kinderloser Bruder Hoyer II. spielt gleichzeitig mit dem Gedanken, seine Grafschaft dem Bischof von Halberstadt zu vermachen, weshalb seine Schwester auch bereits als Nonne für das Quedlinburger Damenstift bestimmt war.
Die Szene ist somit im Machtgefüge zwischen dem Bistum Halberstadt und den Grafschaften Blankenburg und Wernigerode im 14. Jahrhundert angesiedelt, gehört aber in ihrer romantisierenden Auffassung unverkennbar der Kunst des 19. Jahrhunderts an.
Bez. u. r. "M. Delfs 87". Das Gemälde stammt aus der ehemaligen Bildersammlung der Familie von Rimpau auf Schloß Langenstein und wurde von der Familie Rimpau nach 2000 direkt erworben.