Vor einem dunklen Fichtenwald liegt dichter Nebel am Boden eines steilen Berghanges im Oberharz. Stellenweise bricht goldenes Sonnenlicht durch die grauen Wolken und lässt die hellen Spitzen der Fichten im Vordergrund leuchten und zeichnet klare Konturen der im Gras verstreuten Felsbrocken. Das Gebiet um den Brocken gilt als sehr nebelreich. Damit hat Wilhelm Pramme eine Wetterstimmung, die für den Harz typisch ist, gut eingefangen. Zugleich betont er den Kontrast zwischen diffusen Lichtreflexen hinter grauen Nebelschwaden und strahlender Klarheit im vollen Sonnenlicht.
Wilhelm Pramme wurde 1898 in Halberstadt geboren und fand 1930, nach der Rückkehr von seiner Weltreise, seine Wahlheimat in Wernigerode, wo er 1965 verstarb.
Den Beruf als Lithograph musste er früh aufgeben. Als Autodidakt wandte er sich der Malerei zu. Dabei erhielt er Unterstützung durch seinen akademisch ausgebildeten Freund Walter Gemm (1898 - 1973), einem Maler aus Halberstadt. Seine Weltreise um 1928 prägte sein Verständnis für Licht und Atmosphäre neu. In den ersten Jahren nach dem II. Weltkrieg war er Mitglied der Wernigeröder Künstlerkolonie. Zeitlebens fühlte er sich dem Harz in besonderer Weise verbunden. Wandernd und malend durchstreifte er zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter die Landschaft und fing ihre Schönheit und besonderen Stimmungen ein. In Vorträgen und als Wanderführer warb er für ein neues Bewusstsein und Verständnis für die Natur und betrieb so aktiven Naturschutz. Als „Harzmaler“ erlangte er Bekanntheit und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit.
Das Harzmuseum beherbergt den Nachlass von Wilhelm Pramme.