museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 26
OrtCapelladas (Cartago)x
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Tierfigur aus Stein

Ethnologisches Museum Amerikanische Archäologie [IV Ca 41844]
https://id.smb.museum/digital-asset/799334 (Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin / Andrea Blumtritt (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Sehr große, zoomorphe Steinskulptur. Das liegende, katzenähnliche Wesen besitzt einen großen, kugelförmigen Kopf, der direkt mit den Schultern verbunden ist. Die Gestalt hat kleine, knubbenförmige Ohren, runde, eingetiefte Augen und einen breiten, geschlossenen Mund. Ihr langer, dünner Schwanz liegt auf dem Rücken. Die kurzen, gedrungenen Beine der Figur sind angewinkelt. Die Oberfläche der gut erhaltenen Skulptur ist geglättet und leicht poliert. Das Objekt verfügt über eine abgeflachte Basis, die zur Aufstellung dient.

Das inventarisierte Wesen ist auf wenige, diagnostische Elemente reduziert worden. Es besitzt keine individualisierenden Attribute. Soziale Bedeutung: Mason (1945: 280) vermutet, daß die meisten Skulpturen der Capelladas-Pacayas-Gruppe Lesefunde sind. Ihre einfache Form kann eine besondere kulturelle Tradition oder mangelnde handwerkliche Fertigkeiten anzeigen. Symbolische Bedeutung: raubkatzenähnliche Darstellungen sind in Mesoamerika seit dem Olmekischen Horizont (1200-300a.C.) bekannt. Nach Seler (1902-03: 115f., 172) galten jaguarähnliche Wesen (ocelotl) im zentralmexikanischen Hochland als Unterweltdämonen, die danach trachteten die Tagessonne zu verschlingen. In der tradierten Mythologie des südlichen Zentralamerika treten katzenähnliche Gestalten als Akteure der Dunkelheit auf (Salazar 1980: 22; Stone 1962: 173). Sie besitzen verschlingende Qualitäten und werden mit Feuer, Wasser und Steinen assoziiert (Bozzoli de Wille 1979). Die bimorphe Qualität vieler Feliden scheint mit dem Konzept ritueller Verwandlung verbunden zu sein.

Kulturelle Bedeutung: die Gruppe wurde zuerst von Lehmann (1913) und Mason (1945) beschrieben. Sie umfaßt kleine, massive Skulpturen, die von den Fundorten Capelladas, Pacayas (beide bei Juan Viñas) und San Isidro de Arenilla (bei San José) stammen. Die Objekte stellen zoomorphe und anthropomorphe Wesen dar, die auf einer planen Basis stehen, hocken, knien, sitzen oder liegen. Sie können vogel-, affen-, katzen-, echsen- sowie männer- oder frauenähnliche Gestalten verkörpern. Die Figuren besitzen einen großen, runden Kopf, ein flaches Gesicht und einen breiten, eingetieften Mund. Ihre relativ kurzen Arme und Beine nehmen wenige, standartisierte Haltungen ein. Die Zeitstellung der Gruppe kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden, da ihre archäologischen Kontexte unbekannt sind. Die kaum differenzierten Typen scheinen aufgrund ihrer Gestaltung auf die Periode V (1000-500d.C.) zu verweisen.
(Künne 2005)
Sammler: Lehmann, Walter

Material/Technik

Stein

Maße

Objektmaß: 24,7 x 19 x 45 cm

Ethnologisches Museum

Objekt aus: Ethnologisches Museum

Das aus der königlichen Kunstkammer hervorgegangene Ethnologische Museum gehört seit seiner Gründung 1873 international zu den größten und...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.