Die untergegangene Ortschaft Hard, nach der eine der Ingolstädter Hauptstraßen, die Harderstraße, benannt ist, war auf historischem Wege lange Zeit nur schwer exakt lokalisierbar. Erst eine Baubeobachtung des Historischen Vereins Ingolstadt 1956 konnte ihren ehemaligen Standort nachweisen. Der Fayenceteller und die Ofenkachel wurden dabei gefunden.
Aufgrund historischer Erwägungen wurde vermutet, dass Hard als Ausbausiedlung von Ingolstadt im 11. oder 12. Jahrhundert entstanden ist und im 13. Jahrhundert mehrere Höfe umfasst hat. Zu der Ortschaft gehörte auch eine Nikolauskirche mit Bestattungsplatz, die im Spätmittelalter von der Stadtpfarrkirche St. Moritz aus seelsorgerisch betreut wurde. Mit ihrer Kirche bestand sie noch bis in die Neuzeit hinein und soll wegen des Ausbaus Ingolstadts zur Landesfestung 1552 aufgegeben worden sein.
Fayenceteller und Ofenkachel gehören in die Endphase der Siedlung, also in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Teller stammt aus Italien und verweist zusammen mit der glasierten, figürlich verzierten Ofenkachel darauf hin, dass auch die vor der Stadt wohnenden „Pfahlbürger“ einen für Ingolstadt vergleichsweise anspruchsvollen Lebensstil pflegen konnten.