1934 aufgefunden, war das Grab von Osmünde zum Zeitpunkt seiner Untersuchung bereits stark gestört und etwa zur Hälfte zerstört. Es konnten noch zwei goldene Noppenringe und ein schmales Randleistenbeil mit Resten der Schäftungsumwicklung geborgen werden. Die Anzahl und Art ber Beigaben spiegelt in gewisser Form den gesellschaftlichen Stand des Bestatteten zu Lebzeiten wider. Die Gräber der Aunjetitzer Kultur sind im unterschiedlichen Umfang mit Beigaben ausgestattet. Der großen Anzahl an beigabenlosen Gräbern und jenen mit einem oder zwei Tongefäßen stehen die wenigen sogenannten "Fürstengräber" gegenüber. Wenngleich die Ausstattung in dem Grab von Osmünde nicht an den Reichtum der bekannten frühbronzezeitlichen Fürstengräber von Leubingen und Helmsdorf heranreicht, weisen die beiden goldenen Noppenringe den Bestatteten als einen wohlhabenden Mann aus. Vor ca. 4500 Jahren wurden die kleinen goldenen Noppenringe im Haar von Häuptlingen oder Clanchefs als Rangzeichen getragen. Gut 500 Jahre später trugen auch andere Standespersonen diesen Kopfschmuck, so dass oberste Machthaber den Goldaufwand mit Armringen und Schmucknadeln erhöhten.