Lebensgroße Holzfiguren sind bereits für die 1. Dynastie bezeugt. Das Material erlaubte es, einzelne Teile gesondert zu arbeiten und anzudübeln. Somit war es auch möglich, die Gliedmaßen vom Körper zu lösen und ohne verbindende Stege auszukommen, so dass insbesondere die Standfigur mit dem vorgesetzten linken Bein freier und lebensnäher wirkt. Durch einen Stucküberzug, der abschließend bemalt wurde, entstand letzlich ein fertiges Abbild. Die qualitativ hochwertige Figur des Per-her-nofret zeigt zudem noch eine leichte Abweichung vom streng axialen Aufbau indem die rechte Schulter leicht nach vorne geschoben ist. Die Gesichtszüge sind ein lebendiges, gut gestaltetes Idealbild der 5. Dynastie. Gesondert angesetzt sind die Arme. Mittels Zapfen unter den Füßen ist die Figur auf einer rechteckigen Basisplatte befestigt.
Auf der Oberseite der Basis nennt die Inschrift Titel und Namen des Dargestellten: "... der Hörigen des Pharao, Königlicher Hofmann des Pharao, vor dem Gott Versorgter, Per-her-nofret". Der Gott ist der König, und der Statueninhaber bezeichnet sich als eine Person, die mit einer Grabausstattung und allen kultischen Notwendigkeiten durch den Herrscher versehen worden ist. Die Bezeichnung "Versorgte" ist häufig nur noch ein Prädikat der "ehrwürdigen " Toten.
(Klaus Finneiser)