Die „black-topped red-polished ware“ ist die am häufigsten belegte Gefäßgruppe des Friedhofs von Kerma. Sie zeichnet sich durch ihre schwarz geschmauchten Ränder aus, die in tiefes Rot übergehen, und unvergleichlich dünnwandig sind, weswegen der Ausgräber George A. Reisner fälschlicherweise annahm, sie seien auf einer Töpferscheibe gefertigt worden. Viele dieser Gefäße sind durch einen metallisch-weißen Streifen am Farbübergang von Schwarz zu Rot gekennzeichnet.
Die sogenannten Tulpenbecher gehören angesichts ihrer Färbung und Herstellung zwar in die Gruppe der schwarz geschmauchten Gefäße, doch stechen sie durch ihre ausladende und rundbodige Form als typisch nubische Funde heraus.
Die Tulpenbecher fanden sich in Gruppen von vier bis fünf Exemplaren ineinander gestapelt in der Grabkammer vor den Betten der Verstorbenen, wurden aber auch den geopferten Menschen beigegeben. Häufig sind mehrere dieser Stapel in unmittelbarer Nähe zum Bestatteten nachgewiesen. Dieser Becher wurde bei einer der Nebenbestattungen im Grabtumulus K III gefunden. Insgesamt sind aus der Grabkammer einundzwanzig Becher belegt.
Angaben zur Herkunft:
George Andrew Reisner (5.11.1867 - 6.6.1942), Grabungsleiter
Kerma (Mittel/Obernubien)
Kerma (Sudan / Nubien)
K 338 (Grab)