Ein auffallendes Importstück in Westfalen ist das Fragment eines zweifarbigen gläsernen Armringes aus den Jahrzehnten um die Zeitenwende, das im Siedlungsbereich von Bocholt gefunden wurde.
Vergleichbeispiele lassen annehmen, dass es zu einem Ring gehörte, der im Rheinland oder im keltisch geprägten Süden hergestellt wurde. Der ehemals geschlossenen Ring kann ursprünglich einen Durchmesser von nahezu 8 cm gehabt haben.
Für die gelblich-rote Färbung wurde der Glasmasse bei der Herstellung Kupfer und Eisen sowie vielleicht auch die Metalloxide Mangan und Antimon zugesetzt. Nach zwei Jahrtausenden im Erdboden hat das Bruchstück etwas an Glanz eingebüßt. Die moderne Nachbildung bietet aber eine wohl zutreffende Vorstellung von dem angestrebten Farbenspiel, das bei auffallendem Licht besonders eindrucksvoll seine optischer Wirkung entfaltet.