Koffertruhe mit Bein- und Perlmutteinlagen „alla Certosina“, auf dem Deckel das Wappen des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau.
Die Truhe gehört zu den insgesamt sieben Holzarbeiten mit Perlmuttverzierungen, die sich heute noch in der Sammlung im Schloss Branitz befinden. Von diesen Holzarbeiten kann angenommen werden, dass sie vielleicht einst zu der „halben Wagenladung“ geschnitzter und verzierter Perlmuttarbeiten gehörten, die Pückler in Betlehem oder in Jerusalem erworben hatte. Allerdings kaufte er auch in Nordafrika schon derart verzierte Objekte, so im September 1835 in Tunis eine „Perlmutterkiste“.
„Bethlehem ist größtentheils von Christen bewohnt, doch Christen und Türken widmen sich nur ein und derselben Industrie, der Anfertigung aller Arten von Arbeiten in Perlmutter, auf denen man Christliches und Türkisches oft wunderbar gemengt findet. Kleine zierliche Tische, Spiegelrahmen, Kisten jeder Größe, Schachspiele, Heiligenbilder, Schreibzeuge, Dosen, Rosenkränze, Badestelzen, wie sie in den türkischen Bädern gebräuchlich sind u. s. w. u. s. w. wurden mir sogleich in großer Auswahl nach dem Kloster gebracht, und auch eine halbe Wagenladung davon durch mich angekauft. Alles war reich verziert und geschnitzt, wenn auch nicht eben kunstreich, doch sehr artig gearbeitet, ja es konnte bewunderungswürdig genannt werden, wenn man den unvollständigen Unterricht dieser Leute, die Mangelhaftigkeit ihrer Werkzeuge und die unglaubliche Wohlfeilheit der Preise berücksichtigt.“ (Die Rückkehr, 2. Theil, S. 77f.)