Die Aufnahme zeigt das Postgebäude in der Gilgenstraße 32 (und Bahnhofstraße 2,4,6 sowie Gutenbergstraße 4 und 6). Der Fokus des Fotografen liegt dabei auf dem Schweifgiebels des Mittelrisalits der prachtvollen Hauptfassade, welche zum Postplatz ausgerichtet ist. Der in zwei weiter auseinanderliegenden Bauperioden errichtete umfangreiche Baukomplex umfasst das gesamte Quartier zwischen Gilgenstraße, Bahnhofstraße, Mathäus-Hotz-Straße und Gutenbergstraße. Nach Plänen von Anton Geyer wurde der ältere Teil ab 1901 erbaut. Die neobarocke sandsteingequaderte Fassade erscheint mit hohen Mansarddächern und greift auf spätbarocke Schlossbauten zurück. Dem rustizierten Sockelgeschoss folgen zwei durch Pilastergliederung zusammengefasste Obergeschosse und in der vertikalen Gliederung gegen die Gilgenstraße ein flacher Mittelrisalit mit geschweiftem Giebelabschluss und üppigen Skulpturen. Die Bildhauerarbeiten wurden von der Fa. Grimm aus Speyer ausgeführt. Mehrere Monumentalfiguren sind jedoch ausgelagert. Auffallend sind auch die prachtvoll geschnitzten Eingangstüren. Das Gbäude ist als Denkmal ein städtebaulicher Mittelpunkt und repräsentativer Vertreter königlich bayerischer Verwaltungsbauten. Ab 1925 wurde der Bau nach Plänen von Postbaurat Heinrich Müller nach Norden und Westen erweitert und umfasste dadurch nun zwei große Höfe. Im Zuge einer Entkernung und Umfunktionierung des Gebäudekomplexes zu einem Einkaufscenter um 2012, wurden die Innenhöfe jedoch überbaut.